Team Babariko: Marias Noteinweisung war Folge der Isolationshaft
07.12.2022
Das Team von Viktor Babariko veröffentlichte heute Hintergründe zur Noteinlieferung von Maria Kalesnikava auf die Intensivstation in Homel am 28. November 2022. Die Noteinweisung ins Krankenhaus mit einer Bauchfellentzündung und einem perforierten Geschwür war demnach die Folge einer unverhältnismäßig grausamen Inhaftierung in einer Strafzelle.
Der Anwalt der bekannten belarusischen Oppositionspolitikerin war zuletzt am 17. November bei Maria in der Strafkolonie. Kurz darauf erfuhr er, dass sie in eine Strafzelle verlegt wurde. In der Strafzelle war es sehr kalt, Maria schlief kaum. Um sich aufzuwärmen, lief sie in der Zelle ständig zu Fuß auf und ab – am Ende des Tages waren es etwa 15.000 Schritte in der kleinen Zelle. Diese Einzelheiten erzählte Maria ihrem Vater Alexander Kalesnikau während ihres kurzen Treffens am 5. Dezember auf der Krankenstation der Strafkolonie.
Schon mehrere Tage vor ihrer Einlieferung ins Krankenhaus war Maria in der Strafzelle in Ohnmacht gefallen, sie litt unter hohem Blutdruck und Übelkeit. In der Dusche wurde sie dann ein weiteres Mal ohnmächtig, und schürfte sich beim Sturz die Beine auf.
Einer der Ärzte der Strafkolonie verwies darauf, dass jeden Morgen in der Strafzelle eine Untersuchung stattfände, bei der die Gefangenen gesundheitliche Beschwerden mitteilen könnten. Angeblich hatte es keine Beschwerden von Maria gegeben. Gleichzeitig wurden ihr in der Strafzelle Blutdrucktabletten verabreicht, die sie ohne vorausgegangene Beschwerden hinsichtlich ihres Gesundheitszustands nicht bekommen hätte.
Am 28. November wurde gegen Maria Kalesnikava eine weitere Strafe verhängt – 10 Tage in der Strafzelle. Der Anwalt wurde nicht zu ihr gelassen. Am Nachmittag desselben Tages verschlechterte sich Marias Zustand dramatisch: Neben Druckgefühlen, Übelkeit und Ohnmachtsanfällen bekam sich unerträgliche Bauchschmerzen, Maria fiel buchstäblich um. Sie wurde zunächst auf die Krankenstation gebracht, am Abend brachte dann ein Rettungsteam Maria ins Krankenhaus.
Beim Treffen mit ihrem Vater berichtete Maria auch von der Operation und dem Aufenthalt im Krankenhaus. Sie dankte ausdrücklich den Ärzten, die ihr das Leben gerettet hatten.
Quelle und Foto: babariko.vision
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Team Babariko: Marias Noteinweisung war Folge der Isolationshaft
07.12.2022
Das Team von Viktor Babariko veröffentlichte heute Hintergründe zur Noteinlieferung von Maria Kalesnikava auf die Intensivstation in Homel am 28. November 2022. Die Noteinweisung ins Krankenhaus mit einer Bauchfellentzündung und einem perforierten Geschwür war demnach die Folge einer unverhältnismäßig grausamen Inhaftierung in einer Strafzelle.
Der Anwalt der bekannten belarusischen Oppositionspolitikerin war zuletzt am 17. November bei Maria in der Strafkolonie. Kurz darauf erfuhr er, dass sie in eine Strafzelle verlegt wurde. In der Strafzelle war es sehr kalt, Maria schlief kaum. Um sich aufzuwärmen, lief sie in der Zelle ständig zu Fuß auf und ab – am Ende des Tages waren es etwa 15.000 Schritte in der kleinen Zelle. Diese Einzelheiten erzählte Maria ihrem Vater Alexander Kalesnikau während ihres kurzen Treffens am 5. Dezember auf der Krankenstation der Strafkolonie.
Schon mehrere Tage vor ihrer Einlieferung ins Krankenhaus war Maria in der Strafzelle in Ohnmacht gefallen, sie litt unter hohem Blutdruck und Übelkeit. In der Dusche wurde sie dann ein weiteres Mal ohnmächtig, und schürfte sich beim Sturz die Beine auf.
Einer der Ärzte der Strafkolonie verwies darauf, dass jeden Morgen in der Strafzelle eine Untersuchung stattfände, bei der die Gefangenen gesundheitliche Beschwerden mitteilen könnten. Angeblich hatte es keine Beschwerden von Maria gegeben. Gleichzeitig wurden ihr in der Strafzelle Blutdrucktabletten verabreicht, die sie ohne vorausgegangene Beschwerden hinsichtlich ihres Gesundheitszustands nicht bekommen hätte.
Am 28. November wurde gegen Maria Kalesnikava eine weitere Strafe verhängt – 10 Tage in der Strafzelle. Der Anwalt wurde nicht zu ihr gelassen. Am Nachmittag desselben Tages verschlechterte sich Marias Zustand dramatisch: Neben Druckgefühlen, Übelkeit und Ohnmachtsanfällen bekam sich unerträgliche Bauchschmerzen, Maria fiel buchstäblich um. Sie wurde zunächst auf die Krankenstation gebracht, am Abend brachte dann ein Rettungsteam Maria ins Krankenhaus.
Beim Treffen mit ihrem Vater berichtete Maria auch von der Operation und dem Aufenthalt im Krankenhaus. Sie dankte ausdrücklich den Ärzten, die ihr das Leben gerettet hatten.
Quelle und Foto: babariko.vision